Aktuelle Diskussion um eine Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebes Döbeln-Roßwein-Nossen-Meißen

Aktuelle Diskussion um eine Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebes Döbeln-Roßwein-Nossen-Meißen


CDU-Fraktionschef Dr. Ulrich Reusch plädiert angesichts der aktuellen Diskussion um die vor einigen Jahren stillgelegte Regionalbahnverbindung RB 110 dafür, dem Projekt einer Wiederaufnahme des Bahnbetriebes eine Chance zu geben, ob nun in der modernisierten ausgebauten oder in der eher traditionellen Version, lässt er zunächst dahingestellt.

“Wenn die Bundesregierung es mit der Energiewende wirklich ernst meint, muss sie den ÖPNV und den SPNV viel stärker fördern als bisher. Auch der Freistaat als Empfänger der Regionalisierungsmittel des Bundes ist für den SNPV in der Pflicht. Das 9-Euro-Ticket war zwar eher ein großer Feldversuch, hat aber gezeigt, dass der ÖPNV eine Alternative sein kann, wenn er attraktiv und zu akzeptablen Preisen zur Verfügung gestellt wird. Jedenfalls sollten sich die kommunale Seite und damit auch die Verkehrsverbünde offen zeigen und die Option einer Wiederbelebung der Strecke der RB 110 Döbeln-Roßwein-Nossen-Meißen jedenfalls nicht ausschließen. Generell gilt: Für längere Strecken ist Bahnfahren erheblich attraktiver als Busfahren. Die Entwicklungschancen, die sich für Mittelzentren im ländlichen Raum durch einen eigenen Bahnanschluss ergeben, wirtschaftlich wie demografisch, liegen auf der Hand!

Nur wenn auch der ländliche Raum wirksam einbezogen wird, kann eine großangelegte Verkehrswende gelingen. Aus der Sicht städtischer Politiker mag das zunächst keine Priorität haben. Aber man bedenke: Der Fernverkehr büßt immer dann entscheidend an Attraktivität gegenüber dem PKW ein, wenn Reisende von den urbanen Zentren aus nicht mehr in die Fläche weiterkommen. Eisenbahn funktioniert richtig nur als Netz, das auch die äußeren Bereiche erschließt. Eine Verkehrswende bedeutet im Grunde Rückbesinnung auf das Netz und damit auch Wiederbelebung stillgelegter Strecken. Es war in der Vergangenheit durchaus weitsichtig, die meisten dieser Strecken nicht voreilig zu entwidmen. Aktuelle Beispiele in Westdeutschland zeigen die Chancen einer Renaissance der Nebenstrecken.”