Wer geht für die CDU zur Landratswahl ins Rennen?

Pressebericht in der DNN vom 09.03.2020-

Der CDU-Kreisverband Meißen sucht einen Kandidaten für die Nachfolge von Arndt Steinbach (CDU) als Landrat. Im DNN-Interview spricht CDU-Kreistagsfraktionschef Ulrich Reusch über die Voraussetzungen, die ein geeigneter Bewerber mitbringen sollte.


Radebeul/Meißen

Die Christdemokraten im Landkreis Meißen suchen einen Kandidaten für die Nachfolge von Arndt Steinbach (CDU) als Landrat. Bislang haben der Kreisvorsitzende und ehemalige Landtagsabgeordnete Sebastian Fischer und der Bürgermeister von Zeithain, Ralf Hänsel (parteilos), Kreisrat in der CDU-Fraktion und früherer Amtsleiter im
Landratsamt, ih­ren Hut in den Ring geworfen.Im Interview spricht Dr. Ul­rich Reusch, der mit Radebeuls OB Bert Wendsche (parteilos) die CDU-Fraktion im Kreistag anführt, über die Kandidatenfindung und erklärt, welche Voraussetzungen Bewerber mitbringen müssen.


Herr Dr. Reusch, Landrat Arndt Steinbach wechselt zum Jahresende in die Geschäftsführung des Kommunalen Schadensausgleichs (KSA) der Ost-Länder. Voraussichtlich im Herbst wird sein Nachfolger gewählt. Welche Voraussetzungen sollte ein CDU-Kandidat
Ihrer Meinung nach mitbringen?


Der Landrat steht als Hauptverwaltungsbeamter ei­ner großen Behördevor. Unabdingbare Vor­­aussetzung sind für mich fachliche sowie fachpolitische Kompetenz, vor allem ausgeübte Führungserfahrung und Leitungsverantwortung, vorzugsweise in ei­ner Behörde oder in ei­nem kommunalen Wahlamt. Des Weiteren sollte er eine große Resonanz und Akzeptanz in der Bevölkerung finden, die über das gegenwärtige Wählerpotenzial der CDU hinausgeht.

Ist dabei das CDU-Parteibuch wichtig?

Die CDU ist auch in Sachsen und im Landkreis Meißen keine 50-Prozent-Partei mehr, die ihre Vorstellungen und Kandidaten alleine durchsetzen könnte. Sie muss für ihren Kandidaten breiter werben und sich entsprechend aufstellen. Parteimitgliedschaft in der CDU kann nicht das ausschlaggebende Kriterium für unseren Landratskandidaten sein, wenn wir Mehrheiten organisieren wollen, sondern Fachkompetenz und persönliche Eignung. Die CDU verfügt unter ihren Mitgliedern und in den Reihen ihrer parteilosen Amts- und Mandatsträger über geeignete Kandidaten.

„Das Geschlecht spielt keine Rolle“

Kann also durchaus ein parteiloser Bürgermeister oder ein Oberbürgermeister aus dem Landkreis für die CDU ins Rennen gehen?

Wie bereits gesagt, für mich steht an erster Stelle, dass unser Kandidat die Fachkompetenz und Erfahrung, einen Verwaltungsapparat zu führen, mitbringt. Hier kommen natürlich Bürgermeister oder Oberbürgermeister in Frage, aber auch Geschäftsführer kommunaler Gesellschaften sowie Amts- oder Behördenleiter. Das Geschlecht spielt keine Rolle. Wenn er oder sie kein CDU-Parteibuch besitzt, so ist eine Nähe zu unserer Partei und unseren politischen Zielen und Inhalten selbstverständlich unabdingbar.

Seit vielen Jahren wirken Parteilose in CDU-Fraktionen in Gemeinde- und Stadträten sowie im Kreistag mit. Wir Christdemokraten haben in der Vergangenheit auch immer wieder parteilose Bürgermeister und Oberbürgermeister unterstützt,beispielsweise Frank Neupold und Thomas Schubert in Coswig. Diese Zusammenarbeit hat sich bewährt. Ausdruck dieser Entwicklung istdie bewusste Entscheidung der CDU-Kreistagsfraktion für eineDoppelspitze mit dem parteilosen OB Bert Wendsche

und mir. Es kommt jetzt darauf an, unter den vielen geeigneten Kandidaten die richtige Auswahl zu treffen und diese mehrheitsfähig zu
machen.

Wann steht der Kandidat der CDU zur Landratswahl fest?

Der Vorstand des Kreisverbandes hat sich auf ein dreistufiges Verfahren geeinigt. Bis 16. März 2020 können sich Kandidaten melden. Am 6. April 2020 stellen sie sich zunächst auf einer internen Mitgliederversammlung vor. Der öffentliche Nominierungsparteitag ist für den 23. April geplant.

Quelle: DNN- Dresdner Neuste Nachrichten 09.03.2020

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