Rede von Kreisrat Dr. Ulrich Reusch zum Jahresabschluß 2016 der Musikschule des Landkreises Meißen

Rede von Kreisrat Dr. Ulrich Reusch zur Sitzung des Kreistages Meißen am 21.09.2017 zum Jahresabschluß 2016 der Musikschule des Landkreises Meißen:

"Gerne nimmt die CDU-Kreistagsfraktion den Jahresabschluß 2016 der Musikschule zum Anlaß, ihrer Leiterin, den Lehrerinnen und Lehrern sowie allen Mitarbeitern für die hervorragende Arbeit auch im Jahre 2016 zu danken.

Dabei geht es uns nicht in erster Linie um das wirtschaftliche Ergebnis, sondern vor allem um die musikpädagogische Leistung und den unverzichtbaren Beitrag der Musikschule, Kultur in die Breite und zumal an die Jugend zu bringen.

Unsere Musikschule belegt in jedem sachsenweiten Ranking erste Plätze, und das seit Jahren. Auf diese Leistung kann sie zurecht Stolz sein.

Als Kreis und Träger möchten wir auch anerkennen, daß die allermeisten Kommunen die Musikschule aktiv unterstützen, finanziell und oft auch ideell.

Daß die Arbeit der Musikschule auch eine breite bürgerschaftliche Anerkennung findet, dafür stehen zahlreiche Sponsoren und nicht zuletzt die Förderkreise. Auch ihnen sei an dieser Stelle gedankt.

Zwei Herausforderungen stellen sich derzeit für die erfolgreiche Fortsetzung und den weiteren Ausbau der Aktivitäten unserer Musikschule:

Zum einen wird es immer schwieriger, geeignete Räumlichkeiten für den Unterricht, vorzugsweise in kommunalen Schulgebäuden, zu finden und zu halten, denn die Schulen benötigen ihre Räume auch in den Nachmittagsstunden zunehmend selbst. Hier setzen wir auf das Entgegenkommen der Kommunen. Vor allem sollte bei Neubauten oder Modernisierungen der Schulgebäude der Bedarf der Musikschule mit berücksichtigt werden.

Zum anderen wird es immer schwieriger, qualifizierte und motivierte Pädagogen zu finden und zu binden. Unsere Musikschule hat sachsenweit den höchsten Anteil an freien Mitarbeitern. Das mag sich zwar zunächst positiv auf das wirtschaftliche Ergebnis des Eigenbetriebs auswirken, stellt aber mittel- und langfristig – angesichts eines immer enger werdenden Arbeitsmarktes – als großes Problem der Qualitätssicherung heraus. Insoweit besteht aus Sicht der Musikschule eine Notwendigkeit, die Zahl der festangestellten Lehrkräfte zu erhöhen. Hierzu sind vom Träger gemeinsam mit der Musikschulleitung Konzeptionen zu entwickeln und im zuständigen Sozial-, Kultur- und Bildungsausschuß zu beraten.

Beide Problemlagen haben dazu beigetragen, daß die Schülerzahlen erstmalig, wenn auch nur in sehr geringem Umfange, rückläufig sind. Das liegt aber nicht etwa an einer sinkender Nachfrage, sondern an dem geringeren Angebot, örtlich-räumlich wie pädagogisch-fachlich. Hier muß im Interesse unserer Kinder und Jugendlichen nachhaltig gegengesteuert werden.

Das Ergebnis 2016 ist, wie in den Vorjahren, positiv. Dazu haben nicht zuletzt auch die Familien über die Gebühren beigetragen. Ihnen ist die musikalische Bildung ihrer Kinder das wert, und dass die Musikschule sich eines großen, stabilen Zuspruchs erfreut, ist wohl die größte Wertschätzung, die eine solche Einrichtung verzeichnen kann. Wir als Träger haben dafür eine Mitverantwortung und müssen dieser mit dem nächsten Kreishaushalt auch entsprechen."